Grundlagen

Die Trading-Idee

Die Bewertung des europäischen Aktienmarkts ist seit Jahren per Saldo konstant. Der Index notierte z.B. von 2015 und 2020 in einer Handelsspanne zwischen 3000 und 3500 Punkten.

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Abbildung 1: Preisverlauf des EuroStoxx-Index seit der Jahrtausendwende

Nach den umfangreichen Interventionen im Zuge der Corona-Pandemie ist die Trading-Range um 1000 Punkte nach oben verschoben.

Durch einen systematischen Verkauf von Optionspaaren sollen in schwankungsarmen Seitwärtsphasen positive Erträge generiert werden. In Trendphasen ist das Ziel, keine Verluste zu produzieren.

Die Handelsinstrumente

Der gleichzeitige Verkauf von Call- und Put-Optionen auf den Index ist eine Abwandlung des klassischen Stillhaltertrades. Die eingenommene Prämie definiert das Profitabilitätsfenster. Kostet z.B. ein Straddle bei einer Notierung von 4000 Punkten 200 €, darf der Index während der Laufzeit des Trades maximal 400 Punkte (oder 10 %) schwanken. Je weniger sich die Notierungen bewegen, desto profitabler ist das Engagement.

Der Verkauf von Optionen mit gleichem Strike und gleicher Laufzeit eröffnet einen Straddle. Es wird gleichzeitig ein Put und ein Call veräußert.

Bei einem Strangle haben die Put- und die Call-Komponente unterschiedliche Strikes.

Während der Laufzeit des Trades verlieren die Optionen kontinuierlich Zeitwert. Im Erfolgsfall werden sie wertlos ausgebucht. In der Regel werden die Optionen nach einem Wertverfall von 50 bis 80 Prozent geschlossen. Nur in Ausnahmefällen werden die Optionen bis zur Fälligkeit gehalten.

Je weniger Restlaufzeit die Optionen haben, desto empfindlicher reagieren sie auf Preisveränderungen des Index. Die Laufzeit der offenen Positionen liegt zwischen 4 Monaten und vier Wochen.

Chancen

Pro Monat können je nach Volatilität 5 bis 7 Prozent der Marginanforderung als Ertrag ausgeschüttet werden. Diese Performance soll mindestens 6 Monate pro Jahr erreicht werden. Für die übrige Zeit wird eine Nullrendite angestrebt.

Risiken

Die Handelsstrategie wird über das Risikomanagement gesteuert.
Jeder Trend ist ein Risiko. Es gibt verschiedene Anpassungsstrategien, diese Risiken zu managen.
Das beginnt mit der Produktauswahl. Strangles sind risikoärmer, als Straddles. In Phasen mit Marktstress steigt die Volatilität und Optionen sind teuer. Der Verkauf von Strangles toleriert in diesen Phasen größere Preisveränderungen.

In Phasen nit niedriger Volatilität sind Optionen preiswert. Der Markt schwankt weniger. Um die Ertragsziele zu ereichen, müssen Straddles veräußert werden, die empfindlich auf größere Preisveränderungen reagieren. Insbesondere scharfe Korrekturen sind Renditekiller. Wenn Straddles eingesetzt werden, werden deshalb trotz der steuerlichen Konsequenzen Absicherungen gehalten.

Hohe Volatilität

Es werden Strangles mit längeren Laufzeiten (bis zu 6 Monate) veräußert.

Niedrige Volatilität

Es werden Straddles in Kombination mit einzelnen Calls veräußert.

Risiko-Management

Selektiv werden Notfall-Absicherungen (Long Put) hinzugemischt.

Im Ergebnis wird folgendes Chance-Risikoprofil aufgebaut:

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Abbildung 2: Typische Ertragskurve der Hamdsstrategie

Die senkrechte Linie stellt den aktuellen Marktpreis dar. Die weisse Linie zeigt, wie die Optionspositionen auf Preisveränderungen reagieren. Die violette Linie beschreibt die Sensitivität für Volatilitätsanstiege. Die rote Kurve zeigt schließlich die Ertragserwartung durch den Zeitwertverfall, hier für 40 Tage.

Konkret: Sollten die Notierungen unter 4000 Punkte rutschen oder über 4400 Punkte gehen, besteht Handlungsbedarf. Bei kurzer Restaufzeit wird die risikoreiche Seite des Optionspaares dann glattgestellt. Ansonsten werden Optionspositionen hinzugemischt, die die Ertragskurve an den Preisverlauf adjustieren.