Quasi Nachrichtenlos durchquerte der Eurostoxx Index in der vergangenen Woche die gesamte Tradingrange. Bemerkenswert ist die neu erwachte Dynamik zur Preisunterseite. Ob sich die Entwicklung seit Mitte Januar wiederholt?
11.02.2023
Bemühen wir die Charttechnik. Im Monatschart hat sich eine Tradingrange mit einer Breite von etwa 100 Indexpunkten ausgebildet.
Diese Formation hat ihren Ursprung im Preisrutsch vom 18. Januar. Danach erholten sich die Notierungen zwar, aber ohne große Dynamik. Weitere Preisrückgänge blieben aus. In den nächsten beiden Wochen bewegte sich der Index in einer engen Handelsspanne, die sich schließlich auf der Preisoberseite auflöste.
Die Gültigkeit des damaligen Kaufsignals wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Es gibt ein gefühltes Verhältnis von 60:40 für einen Übergang in einen Seitwärtsmarkt.
Diese Annahme würde bestätigt, wenn der Index kurzfristig temporär die untere Begrenzung seiner Tradingrange unterschreitet.
Außerhalb der Charttechnik gab es keine offensichtlichen Gründe für die Preisveränderungen.
Positionierung
Die offensive Positionierung wurde aufgegeben. Ferner wurde die Laufzeit der offenen Kontrakte erhöht.
Konkret: Der Call 4100 (März) wurde geschossen, ebenso der Put 4300 (März). Im März-Verfall ist nun nur noch ein Call(4300) offen.
Es wurde ein Strangle 3900/4400 mit Fälligkeit im Mai eröffnet.
Die Positionierung ist nun wieder ausreichend defensiv.
Handelsplanung
Da die absichernde Put-Option in der kommenden Woche ausläuft, ist ein Neuaufbau der Absicherung notwendig. Der aktuelle Kursverlauf ähnelt dem im Februar 2022. Damals spekulierte der Markt über einen Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Marktpreise waren entsprechend volatil.
Die Phase scheinbarer Ruhe (inklusive einer Normalisierung der Volatilitäten) scheint auch dieses Jahr nur von kurzer Dauer zu sein. Möglich dass eine Großoffensive Russlands in der Ukraine die Ängste vor einer deutlichen Eskalation schürt und der Outperformance Europas ein abruptes Ende beschert. Möglich auch, dass die immer weiter invertierende Zinsstrukturkurve ihren Tribut fordert.
Es gibt viele Gründe, eine gute Absicherung aufzubauen.
Testphase
Das Handelssystem kann während der Testphase auf einem Papertrade-Konto bei Interactive Brokers gehandelt werden. Die notwendigen Programme sind öffentlich auf Github abrufbar (OpenSource). Voraussetzung ist ein Handelsrechner, entweder in der Cloud oder auf als Container auf ihrer eigenen Hardware.
Die Handelssignale erreichen den Handelsrechner in Echtzeit über ein Twitter-ähnliches Protokoll. Die ausgeführten Trades werden zum Wochenschluss auf diesen Seiten nachgetragen.